Special 2016 - 01

01/2016:

BIM (Building Information Modeling)

Steigende Anforderungen in den Bereichen Gebäudetechnik und Bauphysik, energetische Effizienz und Nachhaltigkeit führten zu zusätzlichen Spezialisierungen in den Ingenieurdisziplinen. Heute sind neben dem Architekten oft bis zu zehn weitere Fachplaner an einem Bau beteiligt. Obwohl das CAD die Planproduktion rationalisierte, stagnierte trotzdem die Produktivität in der Planungsbranche oder ging zum Teil gar zurück. Die viel beschworen "Integrale Planung" konnte sich bislang nicht durchsetzen. Vielleicht fehlte nur die magische Formel. Das klassische CAD als digitales Zeichenbrett hat sich in den vergangenen Jahren erheblich weiterentwickelt und ermöglicht heute das virtuelle dreidimensionale Modellieren von Bauten mitsamt allen Gewerken. BIM hat in der Planungswelt Einzug gehalten; im besten Fall kann es auch eine vierte Dimension, die Kosten, abbilden und sogar eine fünfte Dimension, den gesamten Lebensyzyklus eines Bauwerks, bis zum Abriß. BIM ist nicht irgendein neues Softwarepaket, es ist vielmehr eine neue Methodik im Bauwesen.


Ja, BIM kann zur Zauberformel werden, wenn man die Formel richtig anwendet.

Die Komplexität von modernen "PowerBuildings" - wie z.B. Data Center, bei denen über 20 Gewerke mitmischen  - erfordert neue Tools für alle Bau-Beteiligten und es profitieren alle Parteien bis zu den Betriebsverantwortlichen. BIM hat das Potential Gebäudeplanung UND Gebäudebetrieb nachhaltig zu  verändern.

BIM beinhaltet alle Eigenschaften einer disruptiven Technologie.

Die mit BIM zusammenhängenden Veränderungen in der Bauwelt lassen sich momentan nur schwer voraussagen und werden wohl unterschätzt. Es wird jedoch erwartet, dass die Auswirkungen auf die Berufsrollen und die Prozesse in der, immer noch sehr traditionell geprägten, Baubranche erheblich sein werden.